Donnerstag, 17. Dezember 2015

upload - auch die Schweiz bleibt nicht verschont von Cybermobbing

Vor genau etwa zwei Jahren wurden wir konfrontiert mit dem grössten Schweizer Cybermobbing Fall, den es bis dahin gab. Ein Mädchen führte sich vaginal eine Migros Eistee Flasche ein und filmte dies. Anscheinend gegen ihren Willen, verbreitete ihr Ex-Freund dieses Video im Netz. Da das Mädchen unter 16 Jahre alt war, gilt das als Kinderpornographie. Das Video wurde in nur einem Tag von 15'000 Menschen geschaut und geliked.
Für 11 Jugendliche hatte dies strafrechtliche Folgen: Sie müssen sich wegen des Besitzes von illegaler Pornographie verantworten. (Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Junge-Frau-mit-privatem-Sexvideo-gemobbt-/12760436/print.html).  

Ich bin noch immer schockiert, dass Menschen ein solches Video verbreiten. Dass man das mit jugendlicher Blödsinnigkeit oder Naivität probiert rechtzufertigen, macht mich wütend. 16-jährige sind wohl sehr im Stande sich den Konsequenzen bewusst zu sein. Wahrscheinlich sogar mehr, wie die Generation unserer Eltern. Schliesslich sind sie mit dem Internet aufgewachsen und wissen ganz genau, wie schnell sich so ein Video verbreiten kann.

Das Schweizer Fernsehen verfilmt nun den Sexting-Fall. Upload heisst er. Reale Begebenheiten werden verändert, er ähnelt jedoch sehr dem oben genannten Fall. Ich hoffe sehr, das Mädchen konnte ihr Einverständnis dazu geben... Leider habe ich den Film noch nicht gesehen, werde ihn mir aber bestimmt anschauen. Ausgestrahlt wurde er am 2. Dezember 2015 auf SRF2.
Hat ihn jemand von euch gesehen? Wie war er?

Mittwoch, 16. Dezember 2015

noch ein bisschen Werbung in eigener Sache

Heute sind wir mit dem Club Bonsoir auf Instagram und Snapchat (@club.bonsoir) online gegangen. Den Club gibt es schon fast 7 Jahren. Und wieso wir uns erst heute durchgedrungen haben, auch auf diesen Medien präsent zu sein?
Das Bonsoir vertritt das Konzept, keine Werbung zu machen für die bezahlt werden muss. Sprich keine Plakate, keine Flyers, keine gekauften Werbeanzeigen in Magazinen usw. Social Media kostet nichts, ja! Auf Facebook und Twitter sind wir schon lange vertreten aber irgendwie hatten wir uns nicht dafür, auch noch weitere Kanäle zu bedienen. Und was ist geschehen? Die Kommunikation hat ein bisschen nachgelassen und der Club hatte im letzten Jahr mit sinkenden Gästezahlen zu kämpfen.

Und dann ist es heute passiert: wir sind auf Instagram gegangen mit zwei Fotos.


Eines ist ziemlich unspektakulär: ein Ausschnitt aus unserem Promo-Video für Silvester.


Dieses Video ist ein kleiner Geniestreich: das ging durchs Netz, krass! War diese Woche sogar auf dem Jugendsender Joiz zu sehen. An jedem Ecken hörst du ein Berner Teenie "Silvester turn-up isch im boooonswaa" singen. Das zweite Foto ist ein Teaser für ein kommendes Profifoto. Schwarz-weiss, man sieht nicht wirklich viel. Unspektakulär. Und trotzdem: innerhalb von drei Stunden hatten wir knapp 100 Followers ohne etwas dafür zu machen.
Beweis für mich: die Leute haben schon ein bisschen darauf gewartet. Und unumgänglich für ein Unternehmen. Gerade für einen Club.

Oder was findet ihr? Könnte ein Club funktionieren ohne Social Media Auftritt?


P.S. wir sehen uns an Silvester im Bonsoir!;)

Geht der Respekt verloren?

Herr Köppel hat ja letzte Woche bewiesen, wie das heutzutage läuft, wenn man jemandem zuhören muss: second-screen, mindestens. Ein einfaches Zuhören ohne nebenbei noch rumzutöggelen geht nicht mehr. Haben wir es verlernt oder sind vielleicht einfach die Redner so langweilig geworden, dass wir gar nicht mehr zuhören möchten?
Dass das Verhalten von Herrn Köppel (ah für diejenigen, die während den Bundesratswahlen durch Instagram abgelenkt waren: Während der Abschiedsrede von Frau Widmer-Schlumpf war er konstant am Laptop und hat offensichtlich nicht zugehört. Wie sich im Nachhinein rausstellte war er parallel am bloggen für sein Magazin (welches ich nicht nennen möchte)) nicht akzeptabel ist, müssen wir nicht diskutieren. Lustig ist ja, dass Frau Widmer-Schlumpf währenddessen für mehr gegenseitigen Respekt plädierte.
Wenn ich mich in meinem Umfeld umsehe, ist das nicht besser. Ich kann praktisch keinen Film mehr schauen, ohne nebenbei noch ein bisschen am Handy rumzudrücken. Wie das in Vorlesungen zu und her geht, wissen wir ja alle. Man könnte das jetzt auf den Monolog abschieben, aber ist es denn wirklich besser wenn wir in einem Gespräch sind mit einem echten Gegenüber? Nö.
Wenn ich mich mit meinen Freunden treffe, findet sich auf dem Tisch eine Galerie der neusten Smartphone Variationen oder wir finden es sogar ein bisschen lustig wenn wir alle das gleiche Modell besitzen und sie dann übereinander legen können. (Mega witzig, hä).
Beim Verfassen dieses Eintrages hatte ich am Anfang das Gefühl, dass ich jetzt schreiben werde, wie sehr mich das stört. Und jetzt tippe ich da so vor mich hin und frage mich: stört es mich überhaupt? Eigentlich nicht. Und ich finde auch nicht, dass wir den Respekt verloren haben. Es ist mir noch nie passiert, dass jemand in einem spannenden Gespräch sein Handy gezückt hat und nebenbei sein Facebook Feed gecheckt hat. Das fände ich ziemlich respektlos und würde mich, glaube ich, auch ein bisschen sauer machen. Aber wenn meine Freundinnen nach zwei Stunden Gequatsche sich mal kurz ausklinken und updaten möchten, stört mich das null. Ich finde  es sogar irgendwie schön. Zeigt mir doch, dass wir so ein familiäres, entspanntes Verhältnis zueinander haben. Lustig, dass ich familiär und entspannt in den gleichen Topf werfe, gerade jetzt an Weihnachten... frag mich nächste Woche und ich würde laut lachen, wenn du mir sagen würdest, dass familiär gleich entspannt sein soll.